Frostschutzberegnung

Unsere Obstblüten sind sehr frostempfindlich. Kündigt sich also während der Blütezeit eine Frostnacht an, beginnen wir je nach dem Entwicklungsstand der Blüte ab null Grad unsere Bäume zu beregnen. Das auf die Blüten aufgebrachte Wasser kühlt sich durch die kalte Luft ab und wird bei 0°C dann schließlich zu Eis. Bei diesem Wechsel des physikalischen Zustandes wird Wärme in Form von Erstarrungswärme 335kj. Die abgebende Wärme und die isolierende Wirkung des Eispanzers verhindern das Gefrieren der Blüte und der Früchte bis zu Umgebungstemperaturen von etwa minus -7°C. Teilweise beregnen wir dann unsere Obstbäume von 23 Uhr bis um 9 Uhr am nächsten Morgen. Für die enormen Wassermengen haben wir große Wasserbecken. Unser größtes Becken fast 7,5 Millionen Liter Wasser. Diese Becken werden unter anderem durch Regenwasser unserer Dächer und Brunnen gefüllt.

Temperatur

Um genau im richtigen Moment die Frostschutzberegnung in den Betrieb zu nehmen, überwachen wir sehr genau die Temperatur. Dabei hilft uns ein Trocken- und ein Feuchtthermometer. Wir beregnen nur nach der Feuchttemperatur, da diese immer kälter ist als die Trockentemperatur. Gewarnt werden wir nachts natürlich modern von einer Wetterstation über unser Smartphone.

Nachts im Hof kontrollieren wir dennoch lieber zusätzlich auch die analogen Thermometer, schließlich kann in nur einer Frostnacht die gesamte Ernte erfrieren! Sicher ist sicher..

Also warum Feuchttemperatur?

Nun, wenn ihr nass seid, dann ist euch auch schneller kalt. Genauso verhält es sich auch mit der Blüte wenn wir die Beregnung nachts einschalten.

Und warum Trockentemperatur?

Nun wenn es in nur einer Nacht um die gesamte Ernte geht hat man zur Sicherheit einen zweiten Wert. Außerdem kann das Wasser natürlich auch im Feuchtthermometer gefrieren, somit wird dieses kurzeitig wärmer und gleicht sich dem Trockenthermometer an.

Temperaturen, die unseren Obstblüten je nach Entwicklung schaden:

Mausohrstadium bis -5
Grüne Knospe -4
Rote Knospe -2
Vollblüte 0